Die Info-Kampagne "Selbsthilfe nach der Reha"
"Reha vorbei! Was nun?" ist eine Informationskampagne der Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen in Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LAG) mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Rentenversicherung Nord, die 2014 und 2015 durchgeführt wurde. Der Internetauftritt reha-vorbei.de sowie der Versand des Informationsmaterials werden auch über den Projektzeitraum hinaus betrieben.
Selbsthilfegruppen als eine Stütze nach der Reha
Die Selbsthilfekontaktstellen in Mecklenburg-Vorpommern haben in ihrem Leitbild festgehalten, dass sie den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen wollen, Selbsthilfegruppen als eine Chance für den eigenverantwortlichen Umgang mit ihren Lebenssituationen zu nutzen.
Dies trifft auch und insbesondere auf Menschen zu, die wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen in Rehabilitationseinrichtungen behandelt werden. Eine Rehabilitationsmaßnahme kann wertvolle Impulse dafür geben, das Leben gesundheitsförderlicher auszurichten und die Einschränkungen, die eine Krankheit mit sich bringt, besser zu bewältigen. Der Transfer des neu Erlernten in den Alltag erfordert oft viel Mühe und Ausdauer der Patientinnen und Patienten über eine lange Zeitspanne. Viele Patientinnen und Patienten haben schon während einer Rehabilitationsmaßnahme Gruppenarbeit kennen und schätzen gelernt und suchen auch im Anschluss tragende Netze für zu Hause.
Die Aufenthaltsdauer in einer Rehabilitationseinrichtung reicht häufig nicht dafür aus, um das gewünschte Rehabilitationsziel zu erreichen, kann aber ein Startschuss für ein neues, verantwortungsbewusstes Leben sein. Kontakte zu einer Selbsthilfegruppe können hierbei für Patientinnen und Patienten von großem Nutzen sein.
Das Gespräch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen, der Erfahrungsaustausch mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen bieten oftmals konkrete Anhaltspunkte für praktische Lebenshilfe und eine Stütze nach der Reha.
Das Konzept "Selbsthilfe" in Reha-Einrichtungen bekannt machen
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Personal in Rehabilitationseinrichtungen oft über unzureichende Informationen der Selbsthilfe-Angebote nach einer Reha verfügt und geeignete Ansprechpersonen in den Kliniken fehlen, um die Idee der Selbsthilfe zu transportieren.
Der Bedarf an telefonischen Nachfragen in den Selbsthilfekontaktstellen macht deutlich, dass Selbsthilfe als ein wichtiges Medium für Betroffene gesehen wird. Vereinzelt sind bereits Kooperationen mit Rehabilitationseinrichtungen erfolgt.
Durch solche Erfahrungen ermutigt, sind die Kontaktstellen in Mecklenburg-Vorpommern motiviert, ihr Projektangebot auszubauen und mit entsprechenden Partnern den Kontakt aufzunehmen, um im Interesse Hilfesuchender weitere Netzwerke zu bilden.
Hier setzt die LAG Selbsthilfekontaktstellen MV e.V. mit der Informationskampagne "Reha vorbei! Was nun?" an.
Ziele der Informationskampagne
- Durch Verteilung von Infomaterial in Reha-Einrichtungen auf die Möglichkeit der Selbsthilfe hinweisen (Lesezeichen, Klappkarte, Aushang)
- Auskünfte über Internet und Telefon zu Selbsthilfegruppen in Mecklenburg-Vorpommern bereitstellen
- Durch Fragebogenabfrage Status Quo der Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Reha-Einrichtungen in MV sichtbar machen (Ergebnis)
- Ansprechpartner_innen innerhalb der Reha-Einrichtungen für das Thema Selbsthilfe sensibilisieren (Präsentation)
- Intensivierung der Zusammenarbeit von Reha-Einrichtungen mit Selbsthilfegruppen und -unterstützungseinrichtungen
- Klinikpersonal auf Angebote der Selbsthilfe hinweisen, als Vermittler von Selbsthilfeangeboten gewinnen und durch Selbsthilfearbeit Rehabilitationserfolge langfristig sichern
- Überregionale Vernetzung von interessierten Betroffenen durch gegenseitigen Austausch und Unterstützung in Selbsthilfegruppen
- Stärkung der Motivation zu nötigen Veränderungen im Lebensalltag der Patient_innen
- Durch Öffentlichkeitsarbeit in ausgewählten Medien auf das Konzept der "Selbsthilfe" hinweisen