Neue Selbsthilfegruppe „MeckPomm-Wochenkinder“ in Schwerin
Seit Juni treffen wir uns an jedem letzten Samstag im Monat von 14:00 bis 16:00 Uhr in der KISS, Spieltordamm 9, 19055 Schwerin, um uns auszutauschen. Weitere Mitglieder sind herzlich willkommen.
In den 1950-er Jahren errichtete die DDR Wochenkrippen und Wochenheime, in denen die Säuglinge und Kleinkinder ab der 6. Lebenswoche von Montag bis Freitag/Samstag mit Übernachtung betreut wurden. Am Wochenende waren die Kinder dann wieder bei den Eltern untergebracht. Die Einrichtungen, in denen die wochenweise Betreuung stattfand, hießen für das Alter von 0-3 Jahren Wochenkrippen und für das Alter 3-7 Jahre Wochenheime.
Diese Betreuungsform wurde von Kinderpsychologen relativ schnell als schädlich erkannt. Die Kinder (man geht von > 100.000 Betroffenen aus) waren öfter krank, hatten Entwicklungsverzögerungen und als Folge der vorschnellen und wiederkehrenden Trennung von der Mutter, große emotionale Defizite. Trotzdem wurden diese Betreuungsformen bis in die achtziger Jahre in der DDR aufrechterhalten.
Seit wenigen Jahren beschäftigen sich auch die Wissenschaften mit den Spätfolgen für die Betroffenen. Zu den Spätfolgen zählen starke Beeinträchtigungen im Leben, psychische und psychiatrische Spätfolgen, wie eine gestörte soziale Interaktion, eine verringerte Bindungsfähigkeit, mangelndes Gefühl für den eigenen Körper, mangelndes Selbstvertrauen, bis hin zu PTBS (Posttraumatische Belastungsstörungen), Depressionen und Psychosen.
In unserer Selbsthilfegruppe wollen sich betroffene Erwachsene, die in solchen Einrichtungen betreut wurden, gegenseitig kennenlernen, austauschen, vernetzen und unterstützen.
Kontakt: MeckPommwochenkinder.de Website: www.wochenkinder.de
Teilnahme nur nach Anmeldung per Mail und erfolgter Bestätigung.
[veröffentlicht am: 30.6.23]